IMA - Architektur + Bauphysik

Bauphysik | Schall- und Wärmeschutz | Gutachten

Schäden am Gebäude

 

Im Vergleich zu einem industriell gefertigten Produkt ist die Herstellung und Errichtung eines Bauwerks meist ein Unikat, welches in seiner Individualität immer mit einer Vielzahl von Besonderheiten verbunden ist. Dazu gehören beispielsweise Unwägbarkeiten hinsichtlich der äußeren Baubedingungen (klimatische Randbedingungen, Baugrund etc.) oder auch Probleme bei der Anwendung unterschiedlicher Produkte und Verfahren (die teilweise unausgereift sind) sowie der Abstimmung verschiedener Gewerke und der daran beteiligten Personen (Menschen). Schon aufgrund des permanenten Zeit- und Preisdrucks im Bauwesen werden oft Kompromisse eingegangen, die sich zu einem späteren Zeitpunkt in Form von Bauschäden bitter rächen können.

Grundsätzlich werden sich Bauschäden aber nie vollständig vermeiden lassen. Allerdings könnten viele Mängel durch entsprechende Maßnahmen entweder vollständig verhindert oder in ihren Auswirkungen wesentlich reduziert werden. Durch Fehler bei der Planung, Ausführung und Materialherstellung entstehen vermeidbare Schadenskosten in Milliardenhöhe. Um diese volkswirtschaftlich unproduktiven Kosten zu verringern, besteht ein erheblicher Handlungsbedarf. Auf diesen wird unter anderen in den verschiedenen Bauschadensberichten der Bundesregierung hingewiesen (zur Zeit liegt lediglich der Dritte Bauschadensbericht aus dem Jahr 1995 vor).

Hinsichtlich der Entstehung von Bauschäden lassen sich diese den unterschiedlichen zeitlichen Ebenen der Geschichte eines Bauwerks zuordnen. Es ist also möglich, dass die Ursache eines Schadens schon in der mangelhaften Qualität eines eingesetzten Baustoffs oder Bauteils begründet ist. Dabei treten kurzfristig sichtbare Schäden noch während der Verarbeitung des Baustoffs am Werk bzw. unmittelbar nach Fertigstellung des Bauwerks auf. Sie sind u.a. auf Verarbeitungsfehler, Fehler anderer Gewerke, falsche Baustoffauswahl, Materialunverträglichkeiten, baukonstruktive Fehler aber auch auf Qualitätsmängel zurückzuführen.